The Rolling Stones – Stones In Exile
Von Fabian Gabriel Aquilino
Aus heutiger Sicht ist es unvorstellbar. Tatsächlich aber verließen die Stones 1971 als „Steuerflüchtlinge“ Großbritannien, und dann auch noch in Richtung Erzfeind Frankreich. Der Steuersatz lag damals bei 93 Prozent. Steuern wurden aber irgendwie von den Stones nicht gezahlt. Anscheinend hatte einer ihrer Manager sie übers Ohr gehauen. Jedenfalls hatte keiner der Mitglieder das nötige Geld, um die anfällige Summe zu zahlen, und so ging es nach einer Abschiedstour raus aus England.
Im Land der „Frogs“ hat dann die Band das von vielen Kritikern bis heute als bestes Album eingestufte „Exile on Mainstreet“ aufgenommen. Als Aufnahmeort entschied man sich für Keith Richards Villa „Nellcôte“ in „Villefranche-sur-Mer“. So viel zum Thema „kein Geld“.
„Stones in Exile“ dokumentiert einen Lebensabschnitt, der damals noch jungen Band, und zwar aus Sicht aller beteiligten Mitgliedern. Dazu gibt es eine Menge Bonusmaterial: Interviews mit allen Gruppenmitgliedern, Aufnahmen von Mick Jaggers und Charlie Watts Rückkehr in die „Olympic Studios“ sowie Beiträge unter anderem von Martin Scorsese, Benicio del Toro, Sheryl Crow und Will I.Am.
Eine DVD über Geschehnisse von musikhistorischer Bedeutung, die nicht nur für Zeitgenossen von Interesse sein wird.
Wertung: